Heizkabel in einem Kachelofen werden in der Regel als zusätzliche oder elektrische Übergangsheizung eingesetzt, um die angenehme Strahlungswärme des Ofens auch dann zu nutzen, wenn kein Holz verbrannt wird. Dies ist besonders praktisch in der Übergangszeit oder in Räumen, in denen eine Holzfeuerung nicht immer gewünscht oder möglich ist. Solche Anlagen können mit Solarstrom oder Photovoltaik betrieben werden.
Funktionsweise: Ein Kachelofen mit Heizkabel funktioniert so, dass die Heizkabel direkt zwischen den Kachelrümpfen in einem nicht isolierenden Mörtel eingemauert werden. Wenn die elektrische Heizung eingeschaltet wird, heizen sich die Kacheln direkt auf und geben die Wärme als Strahlungswärme an den Raum ab. Die Bauweise des Kachelofens sorgt dafür, dass die Wärme effektiv an die Oberfläche der Kacheln abgegeben wird, ohne dass Warmluft in den Raum geblasen wird.
Vorteile von Heizkabeln im Kachelofen:
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Strahlungswärme: Wie bei einem traditionellen Holzofen wird primär Strahlungswärme abgegeben, die als sehr angenehm und gesund empfunden wird.
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Zusätzliche/Übergangsheizung: Ideal, um den Kachelofen auch außerhalb der Heizperiode oder als Ergänzung zur Holzheizung zu nutzen.
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Kein Holz und keine Asche: Erfordert keinen Brennstoffnachschub und keine Reinigung von Asche.
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Sauber und wartungsarm: Da keine Verbrennung stattfindet, gibt es keine Emissionen im Raum und der Wartungsaufwand ist minimal.
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Geringe Stromaufnahme: Durch die effiziente Wärmeabgabe des Kachelofens ist der Stromverbrauch oft geringer als bei reinen Konvektionsheizungen.
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Sicherheit: Spezielle Heizkabel für Kachelöfen sind für hohe Temperaturen ausgelegt (bis zu 400°C) und so konzipiert, dass eine Überhitzung des Ofens bei maximaler Last vermieden wird (Oberflächentemperaturen der Kacheln steigen meist nicht über 80°C).
Wichtige Aspekte bei der Installation und Nutzung:
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Spezielle Heizkabel: Es werden Hochtemperatur-Spezialheizkabel benötigt, die für den Einbau in Kachelöfen geeignet sind. Diese sind feuchtigkeitsgeschützt und temperaturbeständig.
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Fachgerechter Einbau: Die Installation sollte unbedingt von einem Ofensetzer oder Fachbetrieb erfolgen, da die Heizkabel hohlraumfrei in Mörtel eingebettet werden müssen und bestimmte Verlegeabstände einzuhalten sind (z.B. 20 cm Verlegeabstand). Heizkabel dürfen sich nicht kreuzen oder berühren.
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Temperaturregelung: In der Regel werden die Heizkabel mit einem Temperaturregler kombiniert, der die Oberflächentemperatur der Kacheln überwacht und den Heizbetrieb bei Erreichen der eingestellten Temperatur unterbricht. Dies verhindert einen unbeabsichtigten Doppelbetrieb mit Holzfeuerung.
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Anschluss an das Stromnetz: Der Anschluss erfolgt als fester Anschluss an das Netz, wobei die Schutzumflechtungen der Anschlussleitungen (Kaltleiter) an die Erdungsmaßnahme anzuschließen sind.
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Vorschriften: Es müssen die geltenden elektrotechnischen Normen und Sicherheitsvorschriften beachtet werden.
Hersteller und Produkte: Ein bekannter Hersteller von Heizelementen für Kachelöfen ist Carlo Loysch GmbH mit dem "carlo Duo-Therm-Heizkabel", das speziell für diese Anwendung entwickelt wurde. Auch andere Hersteller von Heizkabeln wie Arnold Rak oder Danfoss bieten Produkte an, wobei für den Kachelofenbau die spezifischen Anforderungen an Temperaturbeständigkeit und Einbauart zu beachten sind.
Fazit: Heizkabel im Kachelofen bieten eine sinnvolle Ergänzung zur traditionellen Holzheizung und ermöglichen es, die Vorteile der Kachelofen-Strahlungswärme flexibel und komfortabel zu nutzen, auch ohne aufwendiges Heizen mit Holz. Eine fachgerechte Planung und Installation sind dabei entscheidend für Sicherheit und Effizienz. Solche Anlagen können mit Solarstrom oder Photovoltaik betrieben werden.