Wohnen im Tiny House

Küchenzeile, kleines Bad, Schlafnische unter dem Dach - Was sich liest wie das Inserat für ein WG-Zimmer, ist eigentlich die Beschreibung eines Einfamilienhauses im Kleinformat. Sogenannte Tiny Houses vereinen alle Anlaufstellen des täglichen Wohnens auf weniger als 30 Quadratmetern. Dabei bieten sie Schlafplätze für bis zu drei Personen.
Downsizing, was frei übersetzt so viel heißt wie gesundschrumpfen, liegt im Trend. Weniger Wohnfläche bedeutet weniger Strom, Gas und Grundstücksfläche. Der wachsende Wohnraummangel in Großstädten und das immer näher rückende Ende fossiler Ressourcen erfordert ein Umdenken. Viele Tiny Houses verfügen über ein regeneratives Heizungssystem wie einen Pelletofen. Für die Stromgewinnung sorgen Solarkollektoren auf dem Dach.
Doch während Menschen heute zunehmend aus ökologischen Gründen in ein Tiny House ziehen, liegt der Ursprung des kleinen Wohnens woanders.
Von der Notlösung zur Tugend
So entstehen die ersten Mikrohäuser in den USA während der Wirtschaftskrise. Als 2008 die Immobilienblase platzt und damit eine weltweite Finanzkrise auslöst, wird Wohnraum für immer weniger Menschen bezahlbar. Um sich den Traum von den eigenen vier Wänden dennoch zu erfüllen, weichen Wohneigentümer zunehmend auf Kleinhäuser aus.
Der Stein kommt ins Rollen und langsam entwickelt sich eine ganze Bewegung für das Wohnen auf kleinem Fuß. Das sogenannte Small House Movement findet Anhänger auf der ganzen Welt und ruft eine Vielzahl an Herstellern hervor, die sich auf den Bau von Minihäusern spezialisieren. Was aus der finanziellen Not heraus entstand, wird immer mehr zur Tugend für einen nachhaltigen Lebensstil.
Klein, aber fein für die Umwelt
Dabei gibt es Tiny Houses, die sich völlig autark bewohnen lassen. Möglich macht dies unter anderem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Minihauses. Damit lässt sich der Strombedarf zu 100% decken und Eigentümer machen sich unabhängig von Stromtarifen. Photovoltaikanlagen, die bis zu 2.500 kWh erzeugen, gibt es bei iKratos bereits ab rund 6.000 Euro inklusive Installation.
Zum Heizen und zur Warmwasserbereitung eines Tiny Houses kommt meistens ein wasserführender Pelletofen zum Einsatz.
Um vollständig autark wohnen zu können, ist es zudem möglich, sein Minihaus mit einem in sich geschlossenen Wasserkreislauf auszustatten. Ein Auffangbecken sammelt Regen- und Schmelzwasser, das bis zum Gebrauch in einer Zisterne gespeichert wird. Ein Filter befreit es von Schadstoffen, bevor es in den Versorgungskreislauf des Hauses gelangt. Die Abwasserbehandlung erfolgt Grünkläranlage und Biotoilette.
Quelle: Theresa Bruns
· https://klimafonds.de/tinyhouses/
· https://www.energynet.de/2018/08/07/tiny-houses-klimaschutz/
· http://www.top-elternblogs.de/die-etwas-andere-schrottimmobilie/
Kommentar schreiben